Sebastian Backhaus

Sebastian Backhaus

Marketing, Medien und Nachhaltigkeit

Schlagwort: nationale Nachhaltigkeitsstrategie

Vorgemerkt: Der Bürgerdialog Nachhaltigkeit startet am 27.09.10

Vor kurzem habe ich mich mit Caroline König vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung getroffen. Sie erzählte mir über den geplanten Start der Website Bürgerdialog Nachhaltigkeit. Seit kurzem ist das Dialogportal online,…

Vor kurzem habe ich mich mit Caroline König vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung getroffen. Sie erzählte mir über den geplanten Start der Website Bürgerdialog Nachhaltigkeit. Seit kurzem ist das Dialogportal online, die eigentliche Diskussion beginnt allerdings erst am 27. September diesen Jahres. Die Bundesregierung will die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickeln und lädt alle Bürgerinnen und Bürger zu einem Online-Dialog über deren Fortschreibung ein. Zwischen dem 27. September und dem 14. November können sie unter www.dialog-nachhaltigkeit.de Stellung zur Strategie nehmen und über Deutschlands Weg in die Zukunft diskutieren.

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Der WWF Living Planet Report 2008 und die Wirtschaftskrise

Ende Oktober veröffentlichte der WWF den Living Planet Report 2008. Der knapp 50 Seiten starke Report stellt unter anderem fest, dass die Menschheit die weltweiten Ressourcen immer schneller aufbraucht, als sie…

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Ende Oktober veröffentlichte der WWF den Living Planet Report 2008.

Der knapp 50 Seiten starke Report stellt unter anderem fest, dass die Menschheit die weltweiten Ressourcen immer schneller aufbraucht, als sie erneuert werden können. „Geht die Entwicklung weiter wie bisher, würden im Jahr 2035 rechnerisch zwei volle Planeten benötigt, um die Bedürfnisse der Menschheit zu befriedigen. Der Report 2006 hatte dafür noch mit einem Zeitraum bis zum Jahr 2050 gerechnet.“ Der komplette Report kann als PDF hier runter geladen werden.

Die im Report beschriebenen zukünftigen Szenarien sind meiner Meinung nach um ein vielfaches schlimmer als das was wir momentan mit der Finanz- und Wirtschaftskrise erleben. Und trotzdem scheinen die wichtigsten Entscheidungsträger mal wieder zu schlafen. Im erst kürzlich verabschiedeten „Fortschrittsbericht zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie“ wurde Nachhaltigkeit als Leitprinzip formuliert. Als Leitprinzip! Kaum in der Krise angekommen werden viele der wichtigsten Ansätze einfach über Bord geworfen. Arbeitsplätze sind angeblich wichtiger als etwas gegen den Klimawandel zu tun. Dass beide Maßnahmen sich nicht ausschließen scheint insbesondere eine Frau nicht wirklich begriffen zu haben. Deutschland hat in zukunftsfähigen Umwelt- und Energie-Technologien bereits eine weltweite Vorreiterrolle. Genau diese jetzt nicht weiter auszubauen wäre fatal und unverantwortlich. Stattdessen sollen Auslaufmodelle unserer Wirtschaft weiterhin Unterstützung erhalten. Klaus Töpfer widersprach zum Glück der Sorge, dass Umweltschutz könne Arbeitsplätze kosten könne: „Nur wer ökologisch vorne dran ist, schafft die Jobs der Zukunft. Klimagerechtes Produzieren ist die Lösung der Krise, nicht die Ursache.“

Hier noch ein Auszug aus der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, den sich der/die ein oder andere Politiker/in mal wieder vor Augen führen sollte.
„Nachhaltigkeit bedeutet: Nur so viel Holz schlagen, wie auch nachwachsen kann. Vom Ertrag – und nicht von der Substanz leben. Mit Blick auf die Gesellschaft bedeutet dies: Jede Generation muss ihre Aufgaben lösen und darf sie nicht den nachkommenden Generationen aufbürden. Über Nachhaltigkeit entscheidet wer investiert, produziert und konsumiert. Dabei geht es jedoch nicht um eine Ethik des Verzichts. Vielmehr sind Phantasie, Kreativität und technisches Know-how gefragt, um umweltverträgliche und ressourcensparende Produktions- und Konsummuster voranzutreiben. Hierfür müssen alle, Beschäftigte und Unternehmen, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die offensive Gestaltung des Strukturwandels zu ihrer eigenen Sache machen. […] 1992 haben sich die Vereinten Nationen zum Leitbild der nachhaltigen Entwicklung bekannt. In Rio de Janeiro verabschiedeten sie ein globales Aktionsprogramm. Mit der „Agenda 21“ erklärte sich jeder der über 170 Unterzeichnerstaaten bereit, das Leitbild national in allen Politikbereichen unter Beteiligung von Gesellschaft und Wirtschaft umzusetzen. Auch Deutschland hat unterzeichnet.“

Die Finanz- und Wirtschaftskrise könnte einen wichtigen Wendepunkt darstellen. Einen Punkt, an dem wir endlich begreifen könnten, dass alles endlich ist und unsere zerstörerische Art mit uns und unserer Umwelt umzugehen in die Sackgasse führt. Die richtigen Veränderungen müssen jetzt in Angriff genommen werden – noch sind sie finanzier- und umsetzbar. Wenn uns die ökologische Krise erst mit voller Wucht erreicht hat, stehen wir vor ganz anderen Problemen. Aber bis dahin haben wir ja zum Glück noch ein paar Jahre Zeit. Dann können wir ja eigentlich einfach so weiter machen wie bisher. Denn die Konsequenzen bekommen viele der in die Jahre gekommenen Politiker und Lobbyisten am eigenen Leib nicht mehr zu spüren. Nach ihnen die Sinnflut. Und ihre Kinder. Wenn man das Wort Verantwortung richtig versteht, dann wüsste man auch, dass man sich später genau gegenüber denen rechtfertigen muss. Ich will nicht in der Lage sein mit den Schultern zucken zu müssen und keine Antwort darauf zu haben warum alles so kam wie es kam.

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Fortschrittsbericht zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie 2008

Ende Mai berichtete ich über den Aufruf des Nachhaltigkeitsrates sich an der Diskussion zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu beteiligen und eigene Vorschläge einzureichen. Nun hat das Bundeskabinett den Bericht verabschiedet und…

Ende Mai berichtete ich über den Aufruf des Nachhaltigkeitsrates sich an der Diskussion zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu beteiligen und eigene Vorschläge einzureichen. Nun hat das Bundeskabinett den Bericht verabschiedet und veröffentlicht.

Der komplette Bericht kann hier runtergeladen werden. Eine Zusammenfassung des über 200 Seiten dicken Werkes gibt es auf dieser Seite. Und einen Bericht über die Stimmen zu den Konsultationen findet man in dieser Zusammenfassung.

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