Wie gelingt das gute Leben? Rund 100 Erfinder, Designer, Hacker und Handwerker wollen ab 15. August 2015 in einem Schloss bei Paris die Prototypen einer zukunftsfähigen Gesellschaft entwickeln. Die Partner OuiShare (Paris) und Open State (Berlin) schließen sich zusammen, um die besten Ideen der weltweiten Open-Source-Bewegung in massentaugliche Produkte und Modelle zu verwandeln: POC21

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=wkKR4T_-NsA&feature=youtu.be

„Den Stillstand von Politik vs. Protest haben wir satt – deswegen bauen wir uns die bessere Welt jetzt einfach selbst“, sagt Dominik Wind von Open State. Im Vorfeld der Klimakonferenz COP21 will sein Team einen “Proof of Concept” (POC21) liefern: „Für die grundlegenden Lebensbereiche Ernährung, Energie, Wohnen, Transport und Kommunikation sollen offene, kopierbare und gemeinschaftlich entwickelte Güter entstehen, die dem Gemeinwohl dienen und den Planeten schützen.“

Die POC21-Macher setzen dabei auf bereits entwickelte Open-Source-Projekte, die sich durch offene Baupläne, eine ressourcenarme Herstellung, leichte Reparabilität sowie eine dezentrale Herstellung auszeichnen. “Diese Ansätze von und für Menschen bieten somit die perfekte Alternative zu marktgetriebenen, sozial- und umweltschädlichen Branchen” erklärt Justyna Swat von OuiShare. Die Architektin ist ebenso am Projekt Wikihouse beteiligt, das offene Bauteile für Niedrig-Energiehäuser bereitstellt. Weitere Kandidaten für das fünfwöchige Labor sind das P2P Food Lab mit seinen vernetzten Gewächshäusern als autarke Alternative zur Food-Industrie oder die extrem robusten, teils aus Elektroschrott hergestellten Jerry-Server. „Eine andere Welt ist nicht nur möglich, sondern längst hier. Jetzt basteln wir die Einzelteile zusammen und sorgen danach für eine größtmögliche Popularisierung“, erklärt Swat.

Zum Abschluss des fünfwöchigen Labors wird ein Katalog im Web und als Druckversion entstehen, der erstmalig die besten und nachhaltigsten Open-Source-Ideen vorstellt und die leichte Umsetzung von der Kleingruppe bis zur städtischen Kommune vermittelt. Partner wie das Fraunhofer Institut und die Universität Potsdam stehen für eine wissenschaftliche Begleitung bereit, auf Campi in Barcelona, Amsterdam und Kopenhagen sollen die Ergebnisse ab 2016 ausgestellt, weiter bearbeitet und verbreitet werden.

Schließlich will POC21 eine neue Kultur des selbstbestimmten Handelns anregen – als Alternative zum heutigen Hamsterrad von Werbung, Konsum, Arbeit, Burn-out und Retreat. “Während uns der Klimawandel um die Ohren fliegt, ziehen sich viele Menschen in ihre privaten Problemlagen zurück oder verirren sich auf Sinnsuche“, erklärt Daniel Kruse von Open State. „Wir betrachten POC21 als Baustelle für besseres Leben – in solchen Katalysatoren können wir uns die neue Welt mit mehr Spaß und Zeit selbst gestalten.“

Update: checkt das Video!

POC21: Website  I  Twitter  I  Facebook