Am Donnerstag Abend war ich zusammen mit Noel Klein-ReesinkPatrick BolkLovis Willenberg und Robert Echtermeyer das erste Mal beim Jour fixe der Berlin Nachhaltigkeitsinitiativen. Veranstaltungsort war dieses Mal der Prinzessinnengarten am Moritzplatz in Kreuzberg. Der Jour fixe der Berliner Nachhaltigkeitsinitiativen findet – alle zwei Monate jeweils am 2. Donnerstag des Monats – statt und will Berliner Nachhaltigkeitsengagierte zusammenbringen, um Energien nachhaltig zu bündeln. Schwerpunkte der Treffen sind der Austausch untereinander sowie die Suche nach Synergien und gemeinsamen Aktivitäten. Projekte, Ideen und Leute aus dem selben Bereich sollen zusammenfinden, Energien nachhaltig gebündelt werden und konkrete Schritte für gemeinsame Aktivitäten vereinbart werden.

Am Donnerstag, den 8. Juli 2010 wurden bei hochsommerlichen Temperaturen im Prinzessinnengarten fünf Projekte und Initiativen vorgestellt. Rund 30 Teilnehmer hörten den Vorträgen interessiert zu und diskutierten im Anschluss über die einzelnen Ideen. Der nachstehende Text ist nicht von mir, er stammt aus dem Protokoll des Treffens:

El pan alegre – Das fröhliche Brot

Eine Modellbäckerei um ein möglichst „nachhaltiges“ Brot zu backen. Das Brot wird unter Nutzung von erneuerbaren Energien (Biogas) hergestellt. Das Projekt setzt sich dafür ein Stoffkreisläufe zu schließen, um Brot herzustellen, dass möglichst wenig Umwelteinwirkungen verursacht. Zudem wird mit dem sehr nährstoffreichen und „gesunden“ Korn Amaranth gebacken. Im Teilprojekt „Bewusstsein“ werden Kinder spielerisch ans Backen von Brot herangeführt (Modellprojekt im FEZ). In Berlin und Brandenburg gibt es weitere Modellbäckerein und Anbauflächen. www.elpanalegre.blogspot.com

Prinzessinengärten

Die Prinzessinengärten sind eine soziale, ökologische, mobile, urbane Landwirtschaft, die durch die urbane Landwirtschaft in Kuba inspiriert wurden. Die soziale Komponente (ein Garten indem man sich trifft, unterhält und Zeit verbringt) ist den Machern (Marco und Robert) besonders wichtig. Der Garten ist ein Projekt von Nomadisch Grün, einer gemeinnützigen GmbH. Marco und Robert wollen langfristig davon leben. Die beiden sind offen für Kooperationen und sind auch bereits schon einige eingegangen (Hochschulen, Gärtner, Imker usw). Sie kultivieren viele alte Sorten und verkaufen das Gemüse zum Teil auch an die Gastronomie und an Passanten. http://prinzessinnengarten.net

Hartz IV Möbel

Prime Lee hat aus einem Brett im Rahmen eines Volkhochschulkurses einen Stuhl gebaut. Er stellt seinen Bauplan für alle zur Verfügung. Der Bau des Möbels war für Ihn eine bereichernde und befreiende Erfahrung. http://hartzivmoebel.blogspot.com

Klinik der Dinge

Die Klinik der Dinge ist ein lokaler Design-Service. Alten, vermeintlich kaputten Dingen soll neues Leben eingehaucht werden. Sie möchten ein Zeichen setzten gegen die omnipräsente Wegwerfmentalität. Sie sind bemüht schnelle Lösungen zu erarbeiten. Der Service solle das Preisniveau von Ikea haben, zudem soll es den Kontakt zum Designer geben. Die Klinik der Dinge hat auch einen pädagogischen Anspruch, denn den Kunden soll wieder ein stärkere Beziehung zu ihren Dingen vermittelt werden. Sie wollen hauptsächlich mit nachhaltigen Rohstoffen und ohne Chemikalien arbeiten. Derzeit steht das Netzwerken im Vordergrund. Sie suchen Kontakt zu neuen Designern, um in spe eine Genossenschaft oder einen Verein zu gründen. Das Projekt soll sich langfristig tragen. Angedacht ist auch ein Ladengeschäft. Die ersten Patienten, welche die Klinik der Dinge geheilt verlassen haben, haben ein neues Zuhause. http://klinikderdinge.com

Kunst-Stoffe Berlin

Kunst-Stoffe Berlin sammelt vermeintlich unnütze Dinge (Abfall). Ihre Philosophie: Oft ist Abfall nur das falsche Ding am falschen Ort zur falschen Zeit. Kunst-Stoffe will hier eine Plattform sein, welche diese Dinge weitervermittelt. Dinge werden umsonst akquiriert und dann wieder weiterverkauft. Auch mit diesem Projekt soll ein Bewusstseinswandel angeregt werden (Was ist Müll? Wie gehen wir damit um? Können wir manche Dinge nicht sinnvoll weiterverwenden?). www.kunst-stoffe-berlin.de

Weitere Infos zu den nächsten Treffen auf: www.nachhaltigesberlin.de