Paula Hannemann, Social Media Managerin beim WWF Deutschland, blickte in ihrem Workshop auf das erste Jahr ihrer Arbeit zurück und zeigte wie der WWF Deutschland in den vergangenen 12 Monaten die erfolgreichste deutsche NGO Fanpage aufgebaut und Social Media ganz selbstverständlich in die Kommunikation des WWF integriert hat.

Strategie ist das, was man im Nachhinein draus macht.
Paula Hannemann

Im Zentrum der Aktivitäten stand die Kampagne zur Rettung der weltweit letzten 3200 Tiger: http://fb.wwf.de Der WWF hat hierfür eine spezielle App programmieren lassen, die in Facebook integriert wurde. Der Besucher der Seite erfährt, wie sein Profil nach und nach verschwindet, während ein Sprecher über das Verschwinden der letzten Tiger berichtet. Sehens und hörenswert.

Paula berichtet im weiteren Verlauf des Workshops, dass die kritische Masse an Facebook-Fans bei 15.000 lag. Ab diesem Zeitpunkt gab es ein gewisses Grundrauschen und jede Nachricht des WWF hat automatisch mehr Mitglieder und Interaktion gebracht. Inzwischen hat die Facebook-Seite des WWF in Deutschland über 48.000 Mitglieder.

Das eigentliche Ziel der Tiger-Kampagne war, dass die Facebook-Fans eine Petition direkt bei Facebook unterzeichnen und die Staats- und Regierungschefs auf dem „Tiger-Gipfel“ in St. Petersburg diese Unterschriften überreicht bekommen. Sie sollten sich daraufhin wiederum klar zu dem Ziel bekennen die letzten Tiger zu schützen.

Die Facebook-Kampagne dauert fünf Monate (abzüglich zwei Monate Sommerloch). Zum Erfolg beigetragen hat ihrer Meinung nach der Content auf Facebook, der allerdings auch eine echte Herausforderung darstellte. „Versuch mal über drei Monate mit jemandem täglich über Tiger zu sprechen.“

Die Facebook-Aktion war nicht der einzige Bestandteil der Kampagne. Der WWF ging raus aus dem Netz und rein in die Städte. Das innovative Hilfsmittel dabei: Die Kampagne wurde mit einem Beamer auf Hauswänden in deutschen Großstädten projiziert.

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Paula sprach eine Empfehlung an NGOs aus, die sich im Bereich Social Media betätigen wollen: „Geht in die Teams rein und erklärt den Mitarbeitern, was ihr im Bereich Social Media macht, investiert in die interne Aufklärung. Das ist gut für den Content, die Akzeptanz und den Aufbau der Community.“

Bei aller Begeisterung für die digitale Welt und ihre Möglichkeiten zeigte die letzte Folie ihres Vortrages das Fazit: „Am Ende des Tages zählt nur die Arbeit im Feld.“ Die Ergebnisse der Tiger-Kampagne können auf der Seite des WWF nachgelesen werden.

Nachtrag: Das Video vom Vortrag ist jetzt online. Voilà:

re:campaign 2011: Paula Hannemann – Von Null auf Social Media beim WWF from reCampaign on Vimeo.

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